Strom aus dem Schneckenhaus
Schauen Sie zunächst von der Kieferbachbrücke (Rosenheimer Straße) auf die Gesamtanlage der Wasserkraftschnecke unter- halb des Bergwirts (im Hintergrund der Buchberg).
A Am Bergwirtwehr wird das Wasser des Kieferbachs angestaut.
B Über diese Schleuse wird ein Teil Richtung Kraftwerk abgeleitet.
C Kies und Steine aus dem Kieferbach, die die Wasserkraftschnecke beschädigen könnten, setzen sich hier ab und werden über …
D … diese Schleuse in das Flussbett zurückgeleitet.
E Das Kraftwerk. Hinter der Glasscheibe dreht sich die Wasserkraftschnecke, die die Turbine antreibt. Am Gebäude informieren Schautafeln über die Technik.
F Das Wasser aus der Kraftwerkschnecke fließt in den Kieferbach zurück.
Geschichte & Geschichten
Seit 1696 fließt aus dem Wehr Kieferbach-Wasser über eine Regulierungsanlage in einen Werkskanal. Es treibt zunächst die Hämmer im Eisenschmelz- und Hammerwerk „Auf der Kiefer“ an. Ab 1883 übernimmt die Marmorwerk- Industrie den Kanal für den Betrieb der Steinmetzwerkstätten und der Sägerei. Mit der Elektrifizierung des Werkes im 20. Jahrhundert dient er zur Stromerzeugung in drei Generatoren auf dem Werksgelände.
Ende der 90er Jahre wird der Kanal nicht mehr benötigt. Außerdem behindert der Rückstau durch das neue Inn- Kraftwerk Oberaudorf-Ebbs den Abfluss in den Inn. Das Kanalrohr wird etwa 50 Meter hinter dem Wehr zugemauert. Zur Erhaltung des Ortsbildes bleiben ein Teil der Kanalmauer und die historischen Schleusenanlagen erhalten.
Seit 2005 wird mit der Jahrhunderte alten Wassertechnik die hochmoderne Wasserkraftschnecke im gläsernen Bau unterhalb des Bergwirts betrieben. Sie war mit 92 kW Leistung seinerzeit die größte Deutschlands. Heute erzeugt sie jährlich etwa 350.000 KWh. Damit können rund 100 Haushalte mit Strom versorgt werden.