Kieferer
Energiewanderweg

Energie und Natur auf Schritt und Tritt

Seit 110 Jahren Ökologisches Engagagement

Kiefersfelden und seine Bürger setzen auf regenerative Energien

Der Kieferer Energiewanderweg führt zu einer Reihe von privaten, industriellen und öffentlichen Anlagen zur Energiegewinnung aus Wasser seit dem 15. Jahrhundert.

Sie sind teilweise heute noch in Betrieb. Der Nutzung von Sonnenenergie, die Entwicklung hocheffizienter Anlagen zur Erzeugung von Wärme und Strom sowie das Ausschöpfen zahlreicher Energiespar-Potenziale unterstreichen darüber hinaus das aktuelle ökologische Engagement der Gemeinde und ihrer Bürger.

 

Die Gemeindewerke Kiefersfelden, als Kommunalbetrieb Lieferant von Strom, Gas und Wasser, legten bereits 1910 den Grundstock für die Versorgung mit Elektrizität aus erneuerbaren Energien. Damals ging das „Kraftwerk Gießenbach“  (siehe Station 20) als erstes kommunales Wasserkraftwerk Bayerns in Betrieb.

 

Bis heute kamen das Wasserkraftwerk „Eggersäge“ (siehe Station 9), die „Gogl Mühle“ im Ortsteil Mühlbach sowie mehrere Photovoltaik-Anlagen und vier CO2-neutrale Heizkraftanlagen dazu. Sie liefern aktuell über 3 Millionen Kilowattstunden (kWh) Energie. Der darüber hinaus benötigte Strom wird seit Jahren mit Zertifikaten zur Herstellung aus Wasserkraft dazugekauft.

 

Damit setzt sich der Energiemix der Gemeindewerke Kiefersfelden bei allen Stromprodukten aus 100 % erneuerbaren Energien zusammen. Deutschlandweit beträgt dieser Anteil im Durchschnitt lediglich 33%.

Photovoltaik macht Schule

Bei den Privatinitiativen zur Nutzung regenerativer Energie sorgte 2001 weit über Bayern hinaus der Bau des ersten „Bürger-Sonnenkraftwerkes“ auf dem Dach der Grund- und Mittelschule Kiefersfelden für Aufsehen. 

 

Die „Aktien“ im Wert von 352 000 DM waren in vier Tagen an 121 Teilhaber im Alter zwischen drei Monaten und 78 Jahren verkauft. Insgesamt produzieren heute rund 200 Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gemeinde rund 2 Millionen kWh Energie, die teilweise von den Betreibern selbst genutzt wird.

 

Das gilt auch für die drei privaten Wasserkraftwerke „Wasserkraftschnecke am Bergwirtwehr“ (siehe Station 7), „Marblingschnecke“ (siehe Station 16), „Wasserrad Bleier-Sag“ (siehe Station17) und „Brunschmid“ in Mühlbach. Sie erzeugen zusammen pro Jahr rund 730.000 kWh (alle Angaben Stand Mai 2020).

Eigenes Kraftwerk fürs Erlebnisbad

Das Blockheizkraftwerk (BHKW) des Kiefersfeldener Freizeitbades „Innsola“ mit seinem 6-Zylinder-Gasmotor produziert zunächst einmal Strom. Die dabei entstehende Motor- und Abgaswärme wird für die Heizung im Bad selbst, aber auch im Rathaus und im Bauhof genutzt. Dadurch wird die eingesetzte Energie zu fast 90% ausgenutzt. 

 

Der hohe Wirkungsgrad der Anlage erspart der Gemeinde jährlich Energiekosten von rund 80.000 €.

 

Auch die fünf Lüftungsanlagen und die Frischwasserversorgung des „Innsola“ fahren auf Sparkurs. Warme Abluft und warmes Badewasser werden über Wärmetauscher abgeleitet. Die dabei freigesetzte Energie erwärmt die zugeführte kühlere frische Luft und das eingeleitete kühlere Frischwasser. Neben dem Energie-Spareffekt hat die Technik einen weiteren Vorteil: Das abgekühlte Wasser aus den Schwimmbecken muss nicht in den Kanal abgeleitet werden, es fließt in den Mesnerbach und weiter in den Kieferbach. So spart das „Innsola“ auch noch Abwassergebühren in sechsstelliger Höhe.

 

Klärschlamm treibt Turbine an

Eine Eigenentwicklung der Gemeinschaftskläranlage Kiefersfelden- Thiersee (Österreich) in Kiefersfelden war 2016 bayern- weit einzigartig: Faulgase (Methangas), die früher abgefackelt wurden, treiben eine Turbine an. 

 

Neu daran: Zum Ausgleich schwankender Methangaszufuhr aus dem Klärschlamm wird Erdgas zugesetzt. So deckt das kleine Kraftwerk bei extrem niedrigen Abgaswerten und Kosten jederzeit den gesamten Strom- und Wärmebedarf der Kläranlage ab.

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